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2023 in Cottbus/Chóśebuz

Sonja Newiak

Leuchte Licht mit hellem Schein, überall soll Freude sein ...

Der Geschenketisch für die Kinder des Frauenhauses

Von unserer großartigen Spendensammlung zum Schulanfang, von der wir Schulmaterialien kauften und auf unserem Friedensfest an Kinder aus weniger gut situierten Familien verteilten, war noch ein gutes Sümmchen übrig geblieben. Auch dieses sollte im Sinne der spendenden Genoss:innen Kindern zu gute kommen.
So überlegten wir uns gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses eine Weihnachtsüberraschung für die Mutti-Kind-Bewohnerinnen, die ihnen eine besonderes Erlebnis bereiten soll. Wir kauften und packten individuell für jedes Kind Karten für das „piccolo“-Theater und das „Obenkino“ und eine große Kiste mit frischem Obst. Die Kartenverkäuferinnen der beiden Kulturhäuser fanden dieses Geschenk auch ganz toll und suchten Gutscheine aus.

Am 20. Dezember überbrachten die Sandower Stadtverordnete der Linken, Birgit Mankour, aktiv in allen sozialen Angelegenheiten, unsere Kreisgeschäftsführerin Conny Meißner und die Sandower Genossin Sonja Newiak die Weihnachtsgeschenke und erfuhren im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen einiges über das Frauenhaus. Es war und ist stets ausgelastet. In den 10 Räumen leben zur Zeit 25 Personen, teils länger, teils kürzer, je nachdem wie schnell es gelingt, passenden, bezahlbaren und mehr oder weniger geschützten (Entfernung von der Problemursache) Wohnraum zu finden. Auch hier macht sich bemerkbar, dass Cottbus zunehmend ein Problem mit bezahlbarem Wohnraum hat, dass Sozialbindung von Wohnraum entfristet werden müsste und jeder nicht zwingende Abriss von intaktem Wohnraum zu unterlassen ist (der Abriss von Plattenbauten ist mittlerweile als falsch erkannt worden, auch aus Klimaschutzgründen).
Problematisch ist außerdem die Art der Finanzierung. Die Lösung sozialer Herausforderungen kann nicht dauerhaft und vorrangig auf (stets befristete) Projektförderung abgewälzt werden. Seit 20 Jahren (eigentlich schon immer) besteht das Haus bzw. der Bedarf. Dass die Zahl der Frauenhäuser in unserer emotional und sozial sehr belastenden Zeit, insbesondere für Menschen in Krisensituationen, nicht ausreicht, ist allgemein bekannt. Um so wichtiger wäre, die Finanzierung als gesicherte Leistung der öffentlichen Hand abzusichern, anstatt von Jahr zu Jahr neue Anträge mit ungewisser Entscheidung stellen zu müssen. Dieser Herausforderung sollten sich die Politiker aller Ebenen annehmen.

Aber auch ein Lächeln mit den vorbeigehenden Kindern, Mamas und ein gemeinsamer Kaffee-Tee-Trunk mit den freundlichen Mitarbeiterinnen bei leckeren selbst gebackenen Keksen fehlte nicht, denn wir wollten einander Freude schenken.

Das Heute verstehen

Zwei Lesungen zum Leben nach der „Wende“

Blick in den Saal während der Buchlesung mit Grit Lemke

Zwei Lesungen – zwei Blickrichtungen: Der Journalist und Autor Matthias Krauß führte uns Anfang November mit Passagen aus seinem Buch „Die große Freiheit ist es nicht geworden…“ in eine gesellschaftskritische Diskussion. Er geht in seinen Veröffentlichungen der Frage nach, was sich seit dem Einigungsvertrag zum Schlechteren für den Osten entwickelt hat. Er verweist dabei auf Entwicklungen in Bezug auf Verarmung, Isolierung und Ungleichheit ab den 1990iger Jahren.
Der Blick von Regisseurin und Autorin Grit Lemke hat eine andere, persönlichere Ausrichtung. So nahm sie uns vergangenen Samstag mit in ihr „HoyWoy“, in die Zeiten von Kittelschürzen-Frauen, Schlammpfützen im Neubaugebiet und Gundi, aber auch des wachsenden Rechtsextremismus und den Niedergang einer einstigen Vorzeigestadt.
Die anschließenden Gespräche bei beiden Lesungen offenbarten, wie die eigenen - mitunter traumatischen - Erlebnisse formten und zeigen den Wunsch, Kindern und Enkeln das Erlebte aus den „Wendejahren“ zu vermitteln. Das finden wir auch wichtig, denn wer das Heute verstehen will, sollte das Gestern kennen.                                                                                                                                                     Fotos: Conny Meißner

Spende für Bundesparteitag

Mitglieder der BO, die gespendet haben

Vom 17. bis 19. November 2023 findet unser Bundesparteitag in Augsburg statt. Auf diesem Parteitag wollen wir unser Europawahlprogramm beschließen und die Liste unser Kandidierenden für das Europaparlament wählen. 
Dem Mitgiederbrief folgend, in dem auf eine Spendenkampagne zur Finanzierung des Bundesparteitages aufmerksam gemacht wurde, spendeten gestern auf der Versammlung der Basisgruppe Sandow Mitglieder. Das Foto wurde für die Kampagne an den Bundesvorstand gesandt.

Werde jetzt Sponsor*in für unseren Parteitag!
Die Basisgruppe diskutierte über den ersten Entwurf des Kommunalwahlprogramms mit Mitgliedern des Kreisvorstandes und brachte ihre Vorschläge ein.

¡Victor Jara: Presente!

Victor Jara Vive! Venceremos!

Als Yolanda in die Runde fragt: „Wer kommt aus Chile?“, melden sich etliche, „und wer aus Cottbus?“ klar, die meisten im Café Zelig in Cottbus heben die Hand. „Und kommt auch jemand aus benachbarten Orten?“ „Ja, ich, aus Berlin.“. Diese Antwort wird von meinen Tischnachbarn lachend kommentiert, „ja, Vorort von Cottbus“.
Ich bin damit einverstanden, (auch, weil ich Wurzeln in Luckau habe, ist ja halb auf dem Weg,) - und sehr froh, dabei zu sein und den letzten Abend einer Reihe von Veranstaltungen der beiden Frauen aus Chile miterleben zu dürfen. Die sind aus Chile angereist und haben nun eine anstrengende, doch für alle Beteiligten bedeutsame Tour fast hinter sich. Hier in Cottbus sind sie eingeladen vom Kreisverband Lausitz der Linken, der Rosa Luxemburg Stiftung und dem Verein Chile für die Welt Cottbus e.V. in einen lichtdurchflutenden wunderschönen Raum.
»Wie in einem Gewächshaus im Tierpark«, empfindet es Moderator Dr. Volker Külow. Viele erwartungsvolle Gesichter sitzen den beiden Frauen Amanda Jara, Yolanda Marvel, dem Dolmetscher Lucas und Dr. Volker Külow gegenüber. Der begleitete sie auch schon an den Vorabenden mit einer wohl überlegten Regie aus Gesprächsrunden und Liedvorträgen.
Amanda bewundert im Café Zelig vor allem den „Big Bonsai“, einen stattlichen Olivenbaum im Saal– und sie habe den bequemsten Stuhl von allen, auf denen sie in den letzten Tagen Platz genommen hatte ..., so versteht sie es, die Zuneigung des Publikums zu gewinnen und sich selbst damit einzustimmen, denn, so sagt sie mir vorher, es fällt ihr nicht leicht, sie verreise gar nicht gern und freue sich auf zu Hause. Doch auch mich hat sie schon vor Beginn der Veranstaltung mit ihrer Lebendigkeit betört, ich habe sonst immer Hemmungen, mich in englisch zu verständigen und bei ihr merke ich gar nicht, dass wir uns nicht auf deutsch unterhalten, so einfach erscheint mir das.
Yolanda hat einige in verschiedenen Lebensphasen Victor Jaras entstandene Lieder herausgesucht und erzählt nun warum es diese gibt, so u.a. wie der Sänger in Havanna von Fidel Castro eingeladen war und weil jenem etwas dazwischen kam, der dann von jemand vertreten wurde und die chilenischen Gäste erst später erfuhren, dass sie von Che Guevara empfangen worden waren. Oder über den Anlass für das Lied „Luchin“, das von einem bei Rettungsarbeiten während einer Überflutung von Studenten gefundenen und gerettetem Findelkind erzählt, das später adoptiert werden konnte. Auch das Lied „El derecho de vivir en paz“ ist allen vertraut seit er es für Ho chi Minh sang. „Das Recht in Frieden zu leben“, es wird heute auch in der Ukraine gesungen. Spät am Abend singt sie für uns sein Lied „Manifest“, das Victor Jara im Juni 1973 für ein Liederalbum noch aufnehmen konnte und wir es darum manchmal mit seiner zärtlichen Stimme auf Tonträgern hören können. Sie ermutigt uns zum Mitsingen und wenigstens mit „Lalala“ zur Melodie schaffen wir es auch.
Da passte das liebevolle Geschenk, das Cottbuser:innen Amanda machten: Schallplatten mit Liedern ihres Vaters, die seit 1973 in deren Besitz waren.
An diesem, wie an den anderen Abenden, hatte Amanda eine schwierige Aufgabe. Die Tochter des chilenischen Volkssängers wird wiederholt an die für sie schrecklichsten Tage ihres Lebens vor 50 Jahren erinnert, als der Vater ermordet wurde und sie mit der Schwester und ihrer Mutter ins Exil nach Großbritannien fliehen musste. In Cottbus fragt Volker sie darum nicht noch einmal zu den Ereignissen des 11. September, stattdessen liest er aus dem Buch von Joan Jara „Das letzte Lied“ vor, eine Erinnerung der Mutter auf der Reise nach Großbritannien mit den beiden Töchtern vier Wochen nach dem Militärputsch. Sie sei nun nichts mehr von all dem, was sie ausmachte, Tänzerin, Choreografin, Lehrerin, nur noch die allein Verantwortliche der beiden Kinder, die sie so blass in ihren Sitzen vor sich sieht, „so verstört, dass sie sich nicht mal um den Fensterplatz streiten...“ und sie nun stark sein müsse für sie, aber diese ihr erst die Kraft gäben, weiter zu leben.
Amanda ist konzentriert und bereit, geduldig und ausführlich auf alle Fragen einzugehen und sie antwortet mit einer offen zugewandten, liebenswerten natürlichen Ausstrahlung. Sie kann wunderbar erzählen und uns zum Lachen bringen: Bedauernd sagt sie, in der Familie sei die Mutter die Schönste gewesen und sie komme nach dem Vater, - was wir doch anerkennend registrieren, denn ihre Augen sprühen vor Lebensfreude. Und wir suchen nicht vergeblich nach vertrauten Gesichtszügen von Victor Jara. Sie spricht auch eindringlich darüber, was ihrem Volk angetan wurde und bringt uns zum Nachdenken darüber, was man einer an die Macht kommenden Reaktion zutrauen kann. In Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig, Chemnitz und Berlin waren Amanda Jara und Yolanda Marvel zu Gast. Überall herzliche Begegnungen mit Bürgern aus der BRD und mit ihren Landsleuten, erzählt Amanda, “Besonders mit den älteren, die sich an die Jahre der Unidad Popular und die weltweit große Hoffnung erinnern können, gab es feste Umarmungen.“
Unter ihnen sind sicher viele wie ich, die an die X.Weltfestspiele in Berlin denken und an die Worte von Gladys Marin über eine ernste Bedrohung der sozialistischen Errungenschaften in Allendes Chile. Einen Monat später mussten wir über das unvorstellbare brutale Wüten der Militärschergen erfahren.
Doch seit damals gehören auch uns willkommene Flüchtlinge aus Chile zu unserem Leben und die chilenische Musik, vwo wir bald einige Lieder mitsingen konnten.

Yolanda Marvel und Amanda Jara sind über 30 Jahre miteinander befreundet. Dort, wo Amanda in einem kleinen chilenischen Ort am Meer lebt und ihre Landschaftsbilder entstehen, dort kommen Yolandas Eltern her. Yolanda ist Historikerin, sie hat in Leipzig studiert, spricht darum akzentfrei deutsch und sie liebt es zu musizieren. Mit Jörg Folta vom Felsenkeller in Leipzig zusammen entstand die Idee, den vor 50 Jahren ermordeten Sänger Victor Jara mit dieser Rundreise zu ehren. Wir zollen ihrem Können im Gitarrenspiel, ihrer ausdrucksstarken Stimme viel Beifall.
Amanda ist Vorsitzende der 1994 gegründeten Victor Jara Stiftung und sie führt jahrzehntelang einen zähen, aufreibenden aber doch in kleinen Schritten erfolgreichen Kampf, damit die Verbrechen des Pinochetsystems nichtvergessen werden. Der Platz ungeheurer Folter und Morde, das Stadion in Santiago, hat 2003 den Namen ihres Vaters „Estadio Victor Jara“ erhalten und sie lässt zusammen mit vielen Freunden nicht nach, sich dafür einzusetzen, dass dieses Stadion ein wirklicher Gedenkort wird und die Verbrechen gesühnt werden. Sieben der damaligen Soldateska wurden schuldig gesprochen am Tod von Victor Jara und sind verurteilt worden.
Dass es noch viele Zeitdokumente gibt, ist zahlreichen Chilenen und auch ausländischen Journalisten zu verdanken, die Material versteckten und ins Ausland retteten.
Theo Balden, der für meine Heimatstadt Luckau ein Karl-Liebknecht-Denkmal schuf, in dessen Gestaltung er uns Oberschüler einbezog, packte 1973 seine Erschütterung in eine Plastik.
Er schuf eine Büste Victor Jaras - einen zum Tode verletzten, doch in seiner Würde unbeugsamen Sänger, der nie vergessen wurde und uns in kommenden Kämpfen begleiten wird.
Amanda bringt es in ihrem Schlusswort zum Ausdruck:
„Victor Jara ist nicht tot, er lebt als Saat der Gedanken.“

Text: Gabriele Senft

DIE LINKE hilft! Die Schulaktion
Der Stand mit den Schulmaterialien
DIE LINKE hilft! Die Schulaktion
Der Stand mit den Schulmaterialien und Kathrin Dannenberg
Sonja Newiak

DIE LINKE hilft!

Unsere Schulaktion

Im Rahmen unseres Familien-und Friedensfestes am 1. September war es nun soweit, es startete die Schulaktion:
Dank der Anteilnahme unserer Genossinnen und Genossen an der Aktion für den Start in die Schule, der für viele Familien ein großes finanzielles Problem darstellt, konnten wir reichlich Schulmaterial einkaufen.
Herzlichen Dank an alle, die so freigiebig waren und stolze 650 € spendeten. Die Genossinnen und Genossen zeigten ganz praktisch, dass ihnen das Wohl aller Kinder ein Herzensbedürfnis ist, das sich nur im Frieden erfüllen kann. Somit ist der Anlass auch symbolhaft.

Gemeinsam mit Kathrin Dannenberg verteilten wir Stifte, Faserschreiber, Füller, Brotbüchsen, Federtaschen und und … an die Kinder, die binnen Kurzem unseren Stand leerten und sich bedankten.

Sonja Newiak

Flaggentag - Atomwaffen ächten - Atomwaffenverbotsvertrag !

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat nicht nur ein bedrohliches allgemeines Aufrüsten auf allen Seiten in Gang gesetzt, welches nicht nur unser aller Leben bedroht, sondern gutem Leben im Jetzt die Mittel raubt.
Zugleich ist auch die atomare Gefahr erneut gestiegen, der Einsatz alles vernichtender Atomwaffen scheint den aktuellen direkten und indirekten Kriegführenden wieder „möglich“.

Aber auch andernorts in der Welt führt die Zunahme von Spannungen, der Kampf um die regionale Vorherrschaft, die Auseinandersetzungen um der Verlust oder Erhalt des Führungsanspruchs der USA zu nuklearer Aufrüstung von Nordkorea, Indien, Pakistan, Israel ...

Nach den verheerenden Atombombenabwürfen der USA auf Hiroshima und Nagasaki rief der Bürgermeister von Hiroshima, Tadatoshi Akiba, die weltweite Bewegung „Mayors für Peace“ ins Leben, der sich mittlerweile 8234 Städte, davon 845 in Deutschland, so auch Cottbus, angeschlossen haben. Seit Beginn des Ukrainekrieges sind allein in Deutschland über 100 weitere Kommunen dem Friedensbündnis beigetreten.
Am 8. Juli findet alljährlich in allen diesen Städten der „Internationale Flaggentag“ statt – die Bürgermeister*innen hissen die grüne Friedensfahne der Bewegung.

Das ist uns nicht genug: wir wollen am 9. August um 15 Uhr auf dem Heronplatz an die drohenden Gefahren nuklearer Waffen hinweisen, erneut den Beitritt der Bundesregierung zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag von 2021, auf den Verzicht an der nuklearen Teilhabe der NATO und den Abzug der in der BRD stationierten US-Atomwaffen (Büchel, Nörvenich) fordern.

Um bereits ab Flaggentag für diese Mahnwache zu werben, zogen Genoss*innen der Linksjugend durch die Stadt und informierten über den Termin.

Sonja Newiak

Einmal im Jahr ...

Darstellung eines Dudelsackspielers.

Im Aktiv Sandow ist es seit vielen Jahren Tradition, zur Sommerzeit die Umgebung zu erkunden und uns dabei auch von der persönlichen Seite nahe zu kommen. Natürlich ist mit den Jahren der Mitfahrer*innenkreis kleiner geworden und die Ziele sind näher gelegen.
Aber heute, am 02.06.23, war es wieder so weit: wir hatten uns im sorbische/wendisch/deutschen Dorf Briesen - Brjazyna in der gotischen
Kirche angemeldet, um die nun schon berühmten Freskenausmalungen anzuschauen. Diese wurden Ende des 15. Jahrhunderts, noch vor der Reformation, geschaffen und sind so in ihrer unverfälschten Farbigkeit, der allerdings das Sonnenlicht zu schaffen macht, erhalten geblieben. Mit dem evangelischen Gemeindepfarrer, Herrn Plasan, hatten wir einen sachkundigen, humorvollen Führer, der uns die Fresken erklärte. Den Schutz dieses besonderen Kulturgutes hat seit 2004 ein Verein unter die Fittiche genommen, dem es nach jahrelangem Trommeln gelungen ist, die eine Kirchenhälfte restaurieren zu lassen (100.000 Euro), für die zweite Hälfte fehlt das Geld. Statt Eintritt bat er um eine Spende für den Verein, dem wir auch gern nachkamen.

Mittagessen auf dem alten Bahnhof Briesen, an dem die „Spreewaldguste“ von 1898 bis 1970 auf dem Weg nach Goyatz bzw. Lübben und Lieberose hielt und die Bauern der Spreewalddörfer zum und vom Markt in Cottbus beförderte. Zunehmend wurde die Bahn auch touristisch genutzt. Ein Ziegenmilcheis im „Meck Café“ auf dem Gulbener Ziegenhof „Zwölf Eichen“ rundeten den Tag ab.
Tischgespräche waren trotzdem auch politischer Natur, denn das Leben lässt sich nicht ausblenden und Gesprächsbedarf haben jeder und jede.

Sonja Newiak

Gelungener Abschluss

Finissage „Frauenbilder“

Rudolf Sittner bei seinen Ausführungen

Es war ein anregender, sehr gelungener Abend, die Finissage zur Ausstellung des Cottbusser Künstlers Rudolf Sittner, eine Auswahl von Frauenportraits voller Selbstbewusstsein und Stärke, die anlässlich des Internationalen Frauentages und der Brandenburgischen Frauenwoche präsentiert wurde.
Während der zwei Monate ihrer Dauer in den Räumen der Geschäftsstelle sahen sie viele Gäste, Besucher und Besucherinnen und Teilnehmer und Teilnehmerinnen unserer politischen Treffen.
Den Abschlussabend, moderiert von unserer Landtagsabgeordneten Anke Schwarzenberg, umrahmten mit musikalischen Beiträgen zwei Musikerinnen des Orchesters des Staatstheaters, Betina Müller und Nikola Götzinger. Eberhard Richter las bestürzend aktuelle Texte der Autorin Luise Rinsinger, aktuell die Bezüge auf interessengeleitete Politik(er), abseits der Bedürfnisse der „kleinen Leute“ und auf Kriegsbegeisterung. Rudolf Sittner wies besonders auf seine grafische Gestaltung des Wolfgang-Borchert-Gedichtes „Sag NEIN“ hin, eine Aufforderung an jeden, wo er in der Gesellschaft tätig ist, sich der Kriegsvorbereitung zu verweigern.
Das stimmte die Gäste nachdenklich und die Musikerinnen hielten in eigener Betroffenheit kurz inne, ehe sie in musikalischer Heiterkeit ihr Programm beendeten.
Danke an alle Beteiligten für diesen Abend.                                                Fotos: Jakob Krüger & Dieter Brendahl

Tag der Befreiung

Ehrenmal und Gräber auf dem Südfriedhof
Gräber und Ehrenmal für die sowjetischen Soldaten auf dem Südfriedhof

DIE LINKE. Cottbus gedachte am 8.Mai der Befreiung euopas vom Hitlerfaschismus am sowjetischen Ehrenmal am Cottbusser Nordfriedhof und  an den Gräbern der Soldaten der Roten Armee auf dem Südfriedhof. Außerdem legten wir auch Blumen am Ehrenmal für die Kämpfer gegen Krieg und Faschismus auf dem Südfriedhof nieder.
Cottbusser Genoss*innen der
LAG Netzwerk EL fuhren anschließend nach Berlin-Treptow zur Gedenkstätte und Soldatenfriedhof für 7000 Soldaten der Roten Armee, die bei den Kämpfen um Berlin gefallen sind. Hier fand eine Gedenkveranstaltung der
LINKEN. Treptow-Köpenick und des VVN-BdA statt, auf der u.a. Gregor Gysi sprach und der Ernst-Busch-Chor sang. Auch hier wurde nochmals die Forderung von Esther Bejarano erhoben, den 8. Mai zum europäischen Gedenktag für die Befreiung vom Faschismus zu erklären.
Bei strahlendem Sonnenschein schritten wir mit vielen anderen Besucher*innen durch die Gedenkstätte und legten Blumen ab.

Ungebrochen solidarisch

1. Mai in Cottbus

Eine Gruppe der LINKEN mit dem von Rudolf Sittner gestalteten Gedicht von Wolfgang Borchart "Dann gibt es nur eins!"

Der DGB hat für seine Mitglieder vormittags zum kostenlosen Tierparkbesuch eingeladen. Mit unserem roten Fahrrad verteilten Genoss*innen selbst gebastelte Nelken und unseren Flyer
„Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten“. Dabei kam es zu anregenden Diskussionen.
Unteilbar Südbrandenburg organisierte eine 1. Mai-Demo. Man traf sich im Puschkinpark, wo Infostände auch der Partein möglich waren. Es formierte sich der Demonstrationszug, zog an der Stadthalle vorbei, durch die Bahnhof- und Karl-Liebknecht-Straße über die Sprem zum Altmarkt, immer begleitet von Sprechchören. Zentrale Botschaft: „Preise und Mieten runter, Löhne rauf!“
Am Altmarkt gab es mehrere Redebeiträge, die auch an die auf den Terrassen sitzenden Besucher*innen gerichtet waren. Letzte Redebeiträge gab es nach der Rückkehr in den Puschkinpark.

Zentrale Themen waren der Kampf gegen steigende Preise und für gerechte Entlohnung. Beklatscht wurde das medizinische Personal lange genug, nur läßt sich davon keine Miete bezahlen. Deshalb werden die Kämpfe um neue Tarifabschlüsse mit Inflationsausgleich fortgeführt werden. Neben den rein materiellen Forderungen ging es auch um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Abbau von Überstunden, Planbarkeit der Arbeit. Raum nahm auch die Situation an den Schulen ein. Es ging vom baulichen Zustand der Schulen, über Lehrermangel auch um Schulstreß und fehlende Sozialarbeit.
Seitens des Geflüchteten Netzwerkes wurde die Ungleichbehandlung der Geflüchteten kritisiert, der schwere Zugang zu Arbeit bis hin zu Diskriminierungen auch am Arbeitsplatz.

So wurde es doch noch ein recht kämpferischer 1. Mai!

Ernst Thälmann – ein antifaschistisches Vorbild

Gedenkstein Ernst Thälmann

Am 16. April ehren wir Sandower Genoss*innen Ernst Thälmann anlässlich seines 137. Geburtstages mit Blumen am Gedenkstein vor der Christoph-Kolumbus-Grundschule, die einst als POS seinen Namen trug.
Als unerschrockener Mahner und unentwegter Agitator warnte er frühzeitig vor dem aufziehenden Faschismus und seinem kriegerischen Bündnis mit der Großindustrie. Sein Verdienst ist auch, dass es unter seiner Führung trotz Irrtümern und Fehlern gelang, die junge KPD zu einer von den Faschisten gehassten Massenpartei zu machen und große Arbeitermassen zum Kampf um Brot und Frieden zu mobilisieren. Er blieb auch angesichts jahrelangen Kerkers, Folter und Tod standhaft und wurde dadurch zu einer legendären Gestalt seiner Zeit.

Wir Nachfahren erleben mit Entsetzen, das heute wieder faschistoide, auch offen das Naziregime verehrende politische Gruppen nicht nur geduldet agieren, sondern auch eine Zunahme rassistischer, antisemitischer und demokratiefeindlicher Übergriffe.

Wie in den 20-30er Jahren des vorigen Jahrhunderts sind deren Basis die vielfältigen und verbundenen Krisen, die Menschen verunsichern und Akteuren mit einfach scheinenden, zu politischer Gewalt aufrufenden Parolen zutreiben.

Thälmanns Warnungen von einst sind aktuell, daran erinnern wir wieder und wieder.

Aktiv Sandow

 

Stadtradeln Cottbus

Das Team DIE LINKE ist mit am Start

Das alljährliche Stadtradeln in Cottbus entwickelt sich zu einer Tradition – gut so! Schließlich sind Verkehrswende und CO2-Vermeidung gemeinsame Ziele mit der internationalen Kampagne, an der sich weltweit Kommunen beteiligen.

Nachdem wir im Vorjahr unter den Cottbuser Parteien und Wählervereinigungen die meisten Kilometer gesammelt haben, wollen wir diese Position 2023 natürlich verteidigen.

Alle Radfahrer:innen unter unseren Mitgliedern und Sympathisant:innen, die in Cottbus unterwegs sind und/oder wohnen können sich vom 7. bis zum 27. Mai beteiligen und die geradelten Strecken erfassen. Dabei gelten auch Strecken, die außerhalb des Stadtgebietes liegen.

Für unser Team könnt ihr euch ganz einfach unter dem Link oder dem QR-Code anmelden.

Im Aktionszeitraum könnt ihr entweder mit der Stadtradeln-App automatisch eure Strecken registrieren lassen oder eure Fahrten manuell auf der Internetseite eintragen. Bei der Anmeldung erhaltet ihr eine Beschreibung der notwendigen Schritte.

Ein zusätzlicher Hinweis an unsere Stadtverordneten:
Bitte beachtet bei eurer Anmeldung, dass ihr an der entsprechenden Stelle in Angabe, dass ihr auch Mitglied im Stadtparlament seid. Hierzu gibt es eine gesonderte Wertung – eure Kilometer zählen aber gleichzeitig auch für unser Team.

Nun lasst uns gemeinsam in die Pedalen treten und unseren Titel verteidigen!

Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gern bei Chris.

Conny Meißner

Wunderwaffe Wasserstoff?

Rückblick Plan B – der gesellschaftskritische Abend

Um Wasserstoff gibt es seit einiger Zeit einen echten Hype: Er wird gefeiert als DER Energieträger der Zukunft, andere mahnen: Wasserstoff ist knapp und teuer in der Herstellung und deshalb kein zukunftsfähiger Energieträger.
Ein gutes Thema für einen gesellschaftskritischen Abend. So diskutierten zur Märzveranstaltung „Plan B“ gut 25 Interessierte mit Hendrik Schnittger von der NGO PowerShift im Cottbuser Café Zelig. Dieser gab zu Beginn einen Einblick über die Verwendungsmöglichkeiten und Projekte zur Gewinnung. Dabei wurde schnell klar: Der Einsatz von Wasserstoff ist nicht in allen Bereichen sinnvoll. Dennoch kann er einigen Bereichen, wie zum Beispiel der Chemie- und Stahlindustrie, effektiv sein. Allerdings ist der so absehbar hohe Wasserstoffbedarf nur in sehr geringem Maße inländisch bereitstellbar. Deutschland strebt deshalb Wasserstoffkooperationen mit Ländern auf allen Kontinenten an, um große Mengen zu importieren. Dabei bestehen Gefahren wie eine Gefährdung der Energieversorgung und Energiewende in den Exportländern, verstärkte Wasserknappheit insbesondere im Zuge der Klimakrise, Landnahme und Verletzung von indigenen Rechten und Landrechten sowie Profitakkumulation in den Händen von Wenigen. Das könnte Ungerechtigkeiten und sozial-ökologische Belastungen verschärfen. Außerdem ist auch grüner Wasserstoff nicht automatisch 100 % klimaneutral. Hinzu kommt die große Lücke zwischen geplantem, realistischen Ausbau und den benötigten Kapazitäten erneuerbarer Energie. Dadurch könnten fossile Lock-Ins entstehen, wenn Wasserstoff aus Mangel an erneuerbarer Energie weiterhin mit Gas- oder Kohleenergie produziert wird.

Auch in Brandenburg wird derzeit stark auf Wasserstoff als Energieträger der Zukunft gesetzt. In der Diskussion um die Realisierbarkeit ergaben sich jedoch eine Menge offene Fragen:
Wie groß ist der Wasserbedarf?
Kann in ausreichender Menge erneuerbare Energie erzeugt werden?
Auf welchen Flächen?
Was muss sich dafür einschränken?
Wer wird das Geld geben?
Wer macht den Profit?

Auch wenn in der Zwischenzeit viele Menschen begriffen haben, dass die Umsteuerung in der Energiepolitik absolut notwendig ist, so scheint die derzeitige Geschwindigkeit doch auch dazu zu führen, überstürzte, unausgewogenen und/oder ungenügend erforschte Wege einzuschlagen. Hier liegt die Aufgabe einer sozial-ökologisch denkenden und kritischen Zivilgesellschaft, die sich mit dem Thema befasst und auch zukünftig immer wieder nachfragt.

In der Reihe „Plan B – ein gesellschaftskritischer Abend“, zu der die Landtagsabgeordnete Anke Schwarzenberg, die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und das Kommunalpolitische Forum regelmäßig gemeinsam einladen, wird monatlich ein gesellschaftsrelevantes Thema besprochen.

Links zum Thema:

Linke fragt nach Energie- und Klima-Projekten in Namibia Drucksache 20/5379

PowerShift e.V. - Verein für eine ökologisch-solidarische Energie- & Weltwirtschaft

Hilfe für Erdbebenopfer

1000 € für kurdische Erdbebengebiete

Info- und Benefizveranstaltung 14. März 2023

„Bitte macht politisch Druck, dass sich die Situation ändert, dass auch die Lage für die kurdischen Menschen ein Stückchen besser wird.“

So der Appell auf der Benefiz-Veranstaltung für Menschen in kurdischen Erdbebengebieten von der Initiative „Wir packen´s an“ und der Verein Städtepartnerschaft Friedrichshain - Kreuzberg - Dêrik e.V. und allen Redner:innen.

Auch der Oberbürgermeister von Cottbus, Tobias Schick, machte deutlich, dass ihm das Schicksal der Menschen am Herzen liegt. Als Oberhaupt einer Stadt, die „Sicherer Hafen“ sein möchte, weiß er, dass es noch so einiges zu tun gibt, um die dafür anspruchsvollen Kriterien zu erfüllen.

Als Hauptgast des Abends sprach Janine Wissler, Vorsitzende bei DIE LINKE über ihre Erlebnisse und Begegnungen im Erdbebengebiet. Sie kritisierte unter anderem die ungleiche #Erdbebenhilfe und dass die notleidenden Menschen in den kurdischen Regionen #Nordsyriens und der #Osttürkei von der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen werden. Ihre Unterdrückung, Bekämpfung, Bombardierung und nun die unterlassene und teilweise sogar verhinderte Hilfeleistung durch die türkische Regierung wird - auch von Deutschland - geduldet.

Neben der Podiumsdiskussion gab es eine SOLI-Bar und ein reichhaltiges Buffet, von denen ein Erlös 500 € als Spende an "Wir packen´s an" ging, die andere Hälfte an eine kurdische Hilfsorganisation.

Die Veranstaltung wurde organisiert von der Linksfraktion in der Stadt, dem Geflüchtetennetzwerk Cottbus, dem Kulturbetrieb Bunter Bahnhof und mit Unterstützung vom Kommunalpolitischen Forum Brandenburg.                                     Fotos: Conny Meißner & Frithjof Newiak

Frauenbilder

Vernissage zum Internationalen Frauentag

Portrait von Rudolf Sittner vor einem seiner Bilder

Am 8. März 2023, dem Internationalen Frauentag, hat DIE LINKE in ihrer Cottbuser Kreisgeschäftsstelle die Ausstellung „Frauenbilder“ des Künstlers, Malers und Grafikers Rudolf Sittner eröffnet.

Gezeigt werden sensible Portrait-Aufnahmen von Frauen aus verschiedenen Regionen der Welt bei der Ausübung von Berufen und Tätigkeiten. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Betina Müller begleitet.

In seiner Laudatio wies der Bundestagsabgeordnete Christian Görke unter anderem auf die anhaltende Ungleichheit von Frauen in unserer Gesellschaft hin. Darüber hinaus forderte er: „So wie es in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern bereits Realität ist, sollte auch in Brandenburg der Internationale Frauentag endlich ein gesetzlicher Feiertag werden.“

Es wurde gleichzeitig die Gelegenheit umfassend genutzt, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die rund 30 Fotos und Grafiken umfassende Ausstellung kann man in den kommenden zwei Monaten in den Räumlichkeiten der LINKEN in der Ostrower Straße 3 in Cottbus von allen Interessierten besucht werden.                                                                                            Fotos: Conny Meißner & Frithjof Newiak

Cottbuser Linksfraktion fordert Verzicht auf Wahlplakate

In einem Antrag für die Cottbuser Stadtverordnetenversammlung fordert DIE LINKE, bei den kommenden Kommunal- und Europawahlen im Frühsommer 2024 auf Wahlplakate an Laternen – sogenannte Plakatierung an Lichtmasten – zu verzichten. Stattdessen sollen durch die Verwaltung in allen Stadt- und Ortsteilen zentrale Flächen für Papierplakate zur Verfügung gestellt werden.
In der Begründung heißt es, dass Parteien verstärkt auf den Einsatz von Wahlplakaten aus beschichteter Pappe oder Kunststoff setzen und wiederverwendbare Holzschilder in den Hintergrund treten. Die Einwegplakate bedeuten gewaltige Mengen an Abfall und Umweltverschmutzung, da sich oft noch Monate nach Wahltagen Plakate in städtischen Grünflächen oder Wäldern wiederfinden. Auch die Störung des Stadtbildes durch die überbordende Plakatierung in Wahlkampfzeiten moniert die Linksfraktion.
Dazu sagt der Fraktionsvorsitzende Matthias Loehr:

Unseren Antrag soll der Auftakt zu einer dringend notwendigen Debatte sein. Die Parteien und Wahlvorschlagsträger sind in der Verantwortung, modernere und umweltfreundlichere Methoden für ihre Wahlkampfbotschaften zu finden.
Die hierzulande weit verbreiteten Einwegplakate sind auch Teil des globalen Müllproblems. Darüber hinaus kenne ich niemanden außerhalb des politischen Spektrums, der diese massive Plakatierung wünscht oder gut findet.
Die nächsten Wahlen finden voraussichtlich im Mai oder Juni des kommenden Jahres statt. Deshalb wollen wir jetzt eine Diskussion anstoßen, damit die Kommunalpolitik zumindest für die Stadt Cottbus rechtzeitig eine bessere Lösung findet.

Sonja Newiak

Brandenburg´33

Orte des Schreckens ganz nah…

Die Teilnehmer am Ehrenmal

In Jamlitz-Lieberose befand sich eine Außenstelle des KZ Sachsenhausen, in dem von 1943-1945 etwa 10 000 Häftlinge aus verschiedensten Ländern und Haftgründen litten. In der nackten Heide sollten sie unter schwerster körperlicher Arbeit den Truppenübungsplatz „Kurmark“ errichten. Kälte, Hunger, Entkräftung, die Brutalität der SS-Wachmannschaften führte zum Tod sehr vieler Häftlinge. Entkräftete, die nicht mehr „nützlich“ waren, wurden ins Gas nach Auschwitz geschickt.

Als die Rote Armee näherkam, wurde das Lager aufgelöst, die Mehrzahl der Häftlinge auf einen 170 km langen Todesmarsch geschickt, den die Schwächsten nicht überlebten. Wer nicht mehr gehen konnte, wurde am Straßenrand von der SS erschossen.
Die letzten im Außenlager verbliebenen 577 Häftlinge wurden am 2.2.1945 vor Ort erschossen, ihre Gebeine bei Straßenbauarbeiten in den 70er Jahren aufgefunden, eingeäschert und auf dem Friedhof Lieberose beigesetzt. Seitdem erinnern ein Mahnmal und eine symbolische Gruft an die vielen Opfer, die es hier gegeben hat. In einem kleinen Museum kann man alles zur Geschichte des Lagers erfahren und Fundstücke aus dieser Zeit anschauen.

Mit der Wende geriet diese Stätte des Gedenkens in die üblichen Schwierigkeiten: niemand von offizieller Seite nahm sie in seine Verantwortung, es fehlte Geld und Personal.
Nur dank der Unermüdlichkeit des in der Not gebildeten Vereins und ganz besonders seines Vorsitzenden Peter Kotzan konnte sich die Gedenkstätte erhalten und letztlich auch finanzielle Mittel zur dringend notwendigen Instandsetzung der Außenanlagen erkämpfen. Auch DIE LINKE Lausitz und die Landes-AG Netzwerk EL beteiligte sich an der Spendenaktion zur Rettung des Mahnortes mit 300 Euro, gesammelt bei unseren Mitgliedern.
Sei Jahren schon findet am Jahrestag des Massakers, am 2. Februar, das gemeinsame Gedenken der Opfer statt. Heute, am 2.2.2023, mit offizieller Eröffnung nach den Instandsetzungsarbeiten unter hochrangiger Teilnahme und der Würdigung des jahrzehntelangen Engagements Peter Kotzans.
Die Gedenkrede hielt die Präsidentin des Landtages, Prof.Dr. Ulrike Liedtke in Anwesenheit des Landrates, Stephan Loge und des Amtsdirektors Bernd Boschan, dem Peter Kotzan für seine Unterstützung dankte und ihn mit der Gedenkstättenmedaille auszeichnete.
Mit den bewegenden Worten Julius Fučíks aus seiner „Reportage unter dem Strang geschrieben“, die mit der hochaktuellen Forderung „Menschen ich hatte euch lieb, seid wachsam“ endete die Feierstunde und alle Teilnehmenden begaben sich auf den Hügel mit der Gruft.
Hier weihten Peter Kotzan und Bernd Boschan eine weitere Namenstafel für den niederländischen Häftling Anton Bullens ein und legten einen Kranz nieder.
Gemeinsam mit anderen Teilnehmenden schmückten wir, Mitglieder des Kreisvorstandes DIE LINKE. Lausitz und der LAG Netzwerkes EL, das Rondell mit ihren Kränzen und Blumen.
Vom Hügel wehten die Fahnen der Herkunftsländer der ehemals hier Gefangenen als Botschaft zu überwindender Feindschaft, für einen Geist eines guten und gewaltfreien Miteinanders.

90 Jahre! und weiser!?

Vor 90 Jahren ergriffen die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht.
Der Audiowalk Cottbus als Projekt des Aktionsbündnisses Brandenburg erinnert vor Ort an den Beginn des Nationalsozialismus 1933. Einen einstündigen Spaziergang unternahmen sechs interessierte Bürger Cottbus‘ und besuchten sechs extra benannte Punkte des Audiowalks.
Wie und wo begannen 12 Jahre staatlichen Terrors von Verfolgung und Vertreibung und von systematischem Mord an Millionen von Menschen – Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgten, sogenannten Asozialen und Menschen, die die Nazis als „lebensunwertes Leben“ ansahen. Das, an Cottbuser Beispielen der Unterstützung vor Ort, zu erlaufen, war schon sehr heftig.

Das Audio gab uns historische Hintergrundinformationen sowie Details zum konkreten Ort.
Im Rathaus begann die nationalsozialistische Aushöhlung der Demokratie. Aber auch außerhalb des Cottbuser Rathauses spielte sich die nationalsozialistische Politik ab. Nazis instrumentalisierten Kunst, Kultur und Bildung für ihre Zwecke.
Wir schauten auf den Berliner Platz und „sahen“ den Fackelzug der NSDAP durch Cottbus ziehen mit Höhepunkt der übertragenen Rede Adolf Hitlers.
Am Altmarkt entdeckten wir den Platz des ehemaligen Rathauses. Hier erreichten die Nazis 1933 die absolute Mehrheit.
Das ehemalige Kaufhaus Schocken, Nahe Spremberger Straße, wurde durch die Nazis boykottiert – die Besitzer waren Juden!
Im jetzigen Staatstheater schallten die Instrumente des NS-Kampfbundorchesters durch den Saal.
Im Kino Weltspiegel wurden SA-Propagandafilme ausgestrahlt.
Die Lausitzer Landes-Zeitung wurde verboten. Sie hatte ihren Sitz im heutigen Stadtarchiv in der Bahnhofstraße.

Es war ein erkenntnisreicher, nachdenklicher Rundgang durch unser schönes Cottbus mit der Verpflichtung:
So etwas darf sich nicht wiederholen!

Annely Richter
Seit 52 Jahren in Cottbus arbeitend und lebend

Yasmin Kirsten

Beeindruckende Rückschau

Jahrzehnte in der Kommunalpolitik

Annely Richter während ihrer Rückschau
Blick in den Veranstaltungsraum
Eine Teilnehmerin in der Diskussion

Am 28. Januar haben sich ca. 25 Genoss:innen und Sympathisant:innen in der Geschäftsstelle zum Politikbrunch getroffen. Als Gästin war Annely Richter eingeladen, und sie hat von den Anfängen der Kommunalpolitik nach der Wende berichtet. Die Wiedervereinigung von Deutschland war eine Zeit voller Hoffnungen und voller Umbruch. Der Wechsel von einem sozialistischen Gesellschaftssystem hin zu einer kapitalistischen Demokratie war für viele Menschen in Ostdeutschland eine Herausforderung. 

Doch schnell wich die Hoffnung auf eine bessere Zeit. 

Viele Menschen blickten in eine ungewisse Zukunft und sahen sich mit den neu aufkommenden Problemen des Kapitalismus konfrontiert. Plötzlich stiegen die Mieten, die Renten sanken, Betriebe mussten schließen und die Arbeitslosigkeit in der Region war massiv. Auch viele Frauen waren davon betroffen. Der zunehmende Mangel an Kinderbetreuungsplätzen in den KITAs machte es vielen Frauen unmöglich zurück in einen Vollzeitjob zu kommen.

Annely hat sich trotzdem dafür entschieden, zu den Kommunalwahlen 1990 anzutreten und wurde von den Cottbusser:innen gewählt. Sie ist damit Teil der 21-köpfigen Fraktion der PDS in der Stadtverordnetenversammlung in Cottbus geworden. Sie hat von den Herausforderungen der Fraktion berichtet und wie sie nichts desto trotz sich weiter im politischen Diskurs beteiligten und sich für soziale Belange der Bürger:innen einsetzten. Aus den lebhaften Erzählungen von Annely konnte man sich das gesellschaftliche Klima in Cottbus gut vorstellen und hat einen bewegenden Eindruck erhalten, wie sie persönlich dieses Ehrenamt erlebt hat. Und trotz der vielen Schwierigkeiten und auch politischen und persönlichen Rückschläge war es durch Annelys humorvolle Art eine unterhaltsame und durchweg gelungene Veranstaltung und sollte unbedingt wiederholt werden!

Keine Sonderklagerechte für Investoren!

NEIN zu CETA, TTIP & Co.

Frontplakat auf der demo 2016:"Stoppt TTIP&CETA - Demokratie statt Sonderrechte für Konzerne! - DIE LiNKE"

In kleiner, dafür sehr interessierter, Runde wurde das Thema CETA, TTIP & Co. im Rahmen der Reihe „Plan-B“ aufgegriffen.

Frank Steudel von Attac Berlin erinnerte noch einmal daran, daß vor Jahren Hunderttausende Menschen auf die Straße gingen, um gegen diese Form von Handelsabkommen zu protestieren.

Sind die Protestgründe vom Tisch, daß der Bundestag bereit war, CETA zu ratifizieren?
Klares NEIN!

Nach wie vor verhandelt ein demokratisch nicht legitimiertes Gremium hinter verschlossenen Türen.
Nach wie vor sind die verhandelten Texte nicht einmal den Parlamentariern im EU-Parlament und Bundestag frei zugänglich.
Nach wie vor bestehen Sonderklagerechte für Unternehmen gegen Staaten, wenn durch staatliches Handeln auch zu erwartetende Unternehmensgewinne geschmälert werden.
Nach wie vor sind in den Gesetzestexten rechtlich unscharfe Formulierungen enthalten, die pfiffige Anwalte gewohnt großzügig auslegen können. Schließlich hängt ihr Salär von der „Schadenssumme“ ab. Daraus hat sich mittlerweile ein Milliardengeschäft entwickelt.
Nach wie vor wird es Schiedsgerichte geben, die jeglicher demokratischen Kontrolle entzogen sind. CETA-Recht steht über nationalem.

Konsequenz - spezialisierte Sondertribunale können gegen Staaten ruinöse „Entschädigungen“ verhängen, wenn staatliches Handeln zu erwartende Unternehmensgewinne schmälert. Das können Regelungen zum Umweltschutz, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Lohn, Arbeitszeit usw. sein. Die Tragweite ist völlig unabsehbar.

Die Fraktion DIE LINKE im Bundestag hat deshalb eine Erklärung abgegeben, warum sie diese Art Verträge ablehnt. Das betrifft auch die Abstimmung im Bundesrat. Länder mit Beteiligung der LINKEN in der Regierung werden ebenfalls nicht zustimmen.    Ergänzung zur Veranstaltung

Rosa und Karl unvergessen

Auch in Cottbus wurde am Samstag der von Freikorps ermordeten Sozialisten und Antimilitaristen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht. Angesichts der tobenden Kriege und deren weiterer Eskalation ist es um so wichtiger, den Kampf um das Beenden des Mordens fortzusetzen und nach Friedenslösungen und neuen Sicherheitsstrukturen in Europa und der Welt zu suchen.
Mit einer Zitate-Plakat-Aktion gelang es, mit den Passant:innen am „Denkmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus" von Heinz Mamat ins Gespräch zu kommen.
Cottbuser Genoss*innen nahmen außerdem am Treffen der LAG Netzwerk Europäische Linke mit tschechischen Genoss*innen im KiEZ Hölzerner See teil. Es wurde der 7. Kongress der Europäischen Linken ausgewertet. Ein wichtiges Thema waren dabei die „Neun Forderungen für ein anderes Europa“.
Am Sonntag gedachte man gemeinsam Karl und Rosa in der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin Friedrichtsfelde.                                                                                                                  Fotos: Cornelia Meißner


Brandenburg´33

Erinnern vor Ort - Cottbus

Nationalsozialistische Politik spielte sich auch außerhalb des Cottbuser Rathauses ab: Die Nazis instrumentalisierten Kunst, Kultur und Bildung für ihre Zwecke. Der Audiowalk führt Sie unter anderem am heutigen Staatstheater vorbei, wo einst das NS-Kampfbundorchester aufspielte. Und Sie erfahren, in welchem Filmtheater der erste Propagandafilm der SA gezeigt wurde.