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Aram Khachaturian - Masquerade Suite - Waltz

Anke Schwarzenberg - MdL - DIE LINKE

Ich oder wir – Frieden nur für mich, im heimischen Kosmos, oder für uns, auf dieser Erde?

In diesen Tagen richten wir unsere Aufmerksamkeit gespannt auf die Gespräche zwischen Putin, Biden, der NATO und der OSCE zum Thema Ukraine. Sorgenvoll schauen wir an die Grenze zur Ukraine und hoffen, dass die Situation nicht weiter eskaliert.

Zum Neujahrskonzert im Staatstheater Cottbus genoss ich von Aram Chatschaturjan den Walzer aus der Suite „Masquerade“. Ein weltberühmtes Musikstück, das der Dirigent ankündigte mit dem Erspüren der “russischen Seele“. Als politisch agierender Mensch dachte ich sofort an die deutsche Beziehung zu Russland.

Ich gehöre der Generation an, die mit der russischen Seele vertraut ist. Zumindest etwas. Da waren viele gastfreundschaftliche Begegnungen bei meinen Reisen, die Gespräche und das gegenseitige Interesse auf das Leben des Anderen. Gibt es das heute noch? Was und wie sehr interessiert es vor allem die junge Generation was hinter dem Mythos „russische Seele“ steckt? Diese Einzig- und Andersartigkeit, die aus der Größe des Landes, der Weite der Landschaften und aus einer schlichten, herzlichen Offenheit Menschen gegenüber erwächst.

Zugegeben, das waren persönliche Erlebnisse. Und mein Bedürfnis, mehr über die Menschen in diesem Land zu erfahren, führte mich zu der Erkenntnis, dass Leid und Not in der Geschichte des russischen Volkes viele Spuren hinterlassen haben: Angefangen mit der Zarenherrschaft, die Hoffnungen auf eine friedliche Zukunft nach der Oktoberrevolution, die Verbrechen Stalins und das Leiden des Volkes im 2. Weltkrieg, um den Faschismus zu besiegen. Dann der Zerfall der Union in eine Staatengemeinschaft und das Rückziehen auf eigene nationale Interesse, traten der Frieden und die Völkerverständigung immer mehr in den Schatten.

Doch darum geht es: Freundschaft und Verständigung unter Völkern, Nationalitäten und Ethnien. Mit Russland, in Europa und weltweit. Ein gemeinsames Bestreben, das nicht an Machtinteressen und kriegerischen Auseinandersetzungen gebunden ist, sondern an Interesse. Etwas, dass auf das Miteinander der Menschen, das Kennenlernen ihrer Kulturen und Traditionen, ihrer Sitten und Bräuche gerichtet ist.

Wenn die neue Bundesaußenministerin über Russland spricht, ist davon nichts zu hören. Ihre Worte konzentrieren sich einzig auf den Regenten Putin. Doch deutsche Außenpolitik muss Völkerverständigung befördern und stärken. Drohungen und Sanktionen sind die falschen Mittel. Es geht um die Menschen, nicht um die Interessen der jeweiligen Machthaber. Nur eine Freundschaft unter Völkern wird Frieden sichern.


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