Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

2024 in Cottbus/Chóśebuz

BO Sandow

Ernst Thälmann, aufrechter Antifaschist

Frithjof Newiak
Vor dem Thälmanndenkmal stsehe die Genossen mit ihren Blumen
Frithjof Newiak
das gepflegte Thälmann - Denkmal mit den niedergelegten Blumen

In Sandow, Muskauer Str.1, steht ein Gedenkstein mit der Inschrift:
„Ernst Thälmann 1886-1944“,
verbannt vom Grundstück der Schule, die früher seinen Namen trug.
Er sollte Vorbild sein für junge Menschen: ein Antifaschist, leidenschaftlicher Kriegsgegner und Arbeiterführer, immer verbunden in Lebensweise und Sprache mit seiner Klasse, darum verehrt auch über die Grenzen hinweg.
Elf Jahre in Nazihaft, gefoltert, isoliert, auf direkten Befehl Hitlers in Buchenwald ermordet.

Die Sandower Genossinnen und Genossen kümmern sich seit seiner „Verbannung“ um den Ort und legten am heutigen Geburtstag (16.4.) Blumen nieder. Dieses Mal schloss sich auch eine Sandower Bürgerin an. Auch früher schon gab es gelegentliche Zeichen der positiven Aufmerksamkeit wie auch Diebstahl von Blumen und Zerstörung.
Zeichen der Auseinandersetzung, die wir auch in solch sichtbarer Form fortsetzen werden.

Annely Richter

Geschlechtermedizin-Ungleichbehandlung gewünscht!

Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche folgten Frauen und auch Männer der Einladung der Fraktion Die Linke im Cottbuser Stadtparlament der Einladung zum o.g. Thema. Ebenso die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Cottbus und Südbrandenburg informierte sich zum Thema, welches die Gesundheitsexpertin Yasmin Kirsten im Vortrag und Diskussion behandelte.
Wie sagte eine Teilnehmerin: Das es so ist, habe ich mir schon gedacht, aber warum und wieso habe ich erst durch diesen Vortrag erfahren.
In der Gliederung von Medizin/Diagnose über die Medikamente und Forschung wurden Fakten zusammengetragen, die deutlich machten, dass Frauen und Männer unterschiedlich erkranken, was verschiedene Gründe hat: zum Beispiel die Unterschiede in der Körpergröße und damit der Größe der inneren Organe, bei den Hormonen und der Fett-, Muskel- und Knochenmasse. Auch die Verarbeitung/ Verstoffwechslung von Medikamenten im Körper ist unterschiedlich. So ist auch das Vertragen von Medikamenten unterschiedlich.
Aber in der medizinischen Forschung und Lehre ist der „Durchschnittsmensch“ in der Regel immer noch männlich!
Es liegt auf der Hand, der Nutzen der geschlechtsspezifischen Medizin hilft, Krankheiten bei Frauen und Männern noch gezielter zu diagnostizieren und zu behandeln. Deshalb müssen Erkenntnisse der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Lehrpläne des Medizinstudiums verankert werden. Sie sollen Teil des Medizinstudiums sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildungen der Gesundheitsberufe werden. (2025!?!)
Frauen haben keine Gleichbehandlung verdient, deshalb ist es wichtig, sich für eine geschlechtssensible Medizin einzusetzen. Danke Yasmin Kirsten, dass wir zu diesem Thema sensibilisiert wurden.

Wider das Vergessen

Gedenken der Ermordeten von Jamlitz-Lieberose

In Jamlitz-Lieberose befand sich eine Außenstelle des KZ Sachsenhausen, in dem von 1943-1945 etwa 10.000 zumeist jüdische Häftlinge aus verschiedensten Ländern litten. In der nackten Heide sollten sie unter schwerster körperlicher Arbeit den Truppenübungsplatz „Kurmark“ errichten. Kälte, Hunger, Entkräftung, die Brutalität der SS-Wachmannschaften führte zum Tod sehr vieler Häftlinge. Entkräftete, die nicht mehr „nützlich“ waren, wurden ins Gas nach Auschwitz geschickt.
Beim Heranrücken der Roten Armee wurde das Lager aufgelöst, die Mehrzahl der Häftlinge auf einen 170 km langen Todesmarsch geschickt, den die Schwächsten nicht überlebten. Wer nicht mehr gehen konnte, wurde am Straßenrand von der SS erschossen.

Die letzten im Außenlager verbliebenen 577 Häftlinge wurden am 02.02.1945 vor Ort erschossen, ihre Gebeine bei Straßenbauarbeiten in den 70-er Jahren aufgefunden, eingeäschert und auf dem Friedhof Lieberose beigesetzt. Seitdem erinnern ein Mahnmal und eine symbolische Gruft an die vielen Opfer, die es hier gegeben hat. In einem kleinen Museum kann man alles zur Geschichte des Lagers erfahren und Fundstücke aus dieser Zeit anschauen.

Dank der Unermüdlichkeit des in der Wende-Not gebildeten Vereins und ganz besonders seines Vorsitzenden Peter Kotzan konnte sich die Gedenkstätte erhalten und letztlich auch finanzielle Mittel zur dringend notwendigen Instandsetzung der Außenanlagen erkämpfen. Auch die Lausitzer Linke und die Landes-AG Netzwerk Europäische Linke (EL) beteiligte sich an der Spendenaktion zur Rettung des Mahnortes mit 300 Euro, gesammelt bei unseren Mitgliedern.

Seit Jahren schon findet am Jahrestag des Massakers, am 2. Februar, das Gedenken der Opfer statt, oft unter Teilnahme besonderer Gäste, z.B. Nachfahren ehemaliger italienischer Häftlinge und Vertreter des Landtages. Am heutigen 2. Februar musste das Gedenken im kleinen Kreis stattfinden, denn Peter Kotzan, der bisher die Veranstaltungen organisierte, war lange erkrankt.
Aber mit der Bürgermeisterin von Lieberose, Petra Dreißig, verabredeten wir uns, Cottbusser Mitglieder der LAG Netzwerk EL und der Linksjugend Cottbus, vor Ort am kleinen Museum. Im Gespräch mit ihr erfuhren wir von den Bemühungen und Absichten, den wertvollen Bestand an Zeitdokumenten, Häftlingsgegenständen und Dokumentationen sachkundig zu erhalten und zugleich den Mahnort zu erhalten. Das ist auf Dauer durch einen kleinen Verein und durch den Haushalt von Lieberose nicht zu schultern.

Bürgermeisterin Petra Dreißig und die LAG-Sprecherin Monika Schömmel sprachen am Denkmal mahnende Worte, das Leiden und Sterben von Menschen durch faschistische Willkür und Mordkalkül weder zu vergessen, noch angesichts der beängstigenden Entwicklung in unserem Land erneut zuzulassen.
Gemeinsam legten wir Blumengebinde der Stadt Lieberose und der Landes-AG Europäische Linke nieder und schmückten jede Namenstafel mit einer Rose.

Mit den bewegenden Worten Julius Fučíks aus seiner „Reportage unter dem Strang geschrieben“, mit der hochaktuellen Forderung „Menschen, Ich hatte euch lieb. Seid wachsam!“, beendeten wir unser Gedenken mit der Bekundung, in Verbindung zu bleiben.

Sonja Newiak
LAG Netzwerk EL

Sonja Newiak

Luxemburg und Liebknecht verbinden Jung und Alt

Auf Initiative unserer Linksjugend trafen sich am 20. Januar zum Gespräch und Austausch beim Politfrühstück, was jeweils Jung und Alt mit dem Erinnern an die beiden standhaften Sozialisten verbinden. Schon vorangegangene Gesprächsrunden zwischen jungen und langjährigen Genoss*innen waren vom Interesse an den Erfahrungen aus jüngster Geschichte, die im Schulalltag von heute vernachlässigt werden, getragen.
Wie schon in den Jahren der DDR nehmen auch in der Gegenwart Tausende aller Altersgruppen am Gedenken in Berlin-Friedrichsfelde teil. Gesprächseinführend sagte Mathias Kroll, beim Gedenken ginge es nicht darum, die Asche zu wahren, sondern das Feuer weiterzugeben.
Der Funke, das Feuer, mit dem sich Rosa und Karl für eine solidarische, internationalistische, friedliche Welt mit aller Konsequenz einsetzten, ist nicht erloschen. Den Mut, die Unbeugsamkeit, wegen ihres Kampfes gegen Militarismus und Ausbeutung beständig verfolgt, verfemt, verhaftet zu werden und das Notwendige auch gegen eine feindliche Übermacht zu sagen (Karls Ablehnung der Kriegskredite 1914 im Reichstag) brauchen wir ganz aktuell wieder. Aber auch ihre Zuversicht und Warmherzigkeit trotz aller politischen Debatten. Ihre Zugewandtheit den Menschen gegenüber, ihre Präsenz an den Brennpunkten und ihre aufrüttelnden Reden machten sie zu unter den Arbeitern sehr beliebten Arbeiterführern, verraten von den Führern der Sozialdemokratie, tief verhasst bei der Reaktion, die ihren hinterhältigen Mord in Auftrag gab.
Der Funke, der erneut zum Feuer werden muss, ist in unserer Gegenwart die Abwehr des Vormarsches der Faschisten aller Couleur, der Kampf um Frieden und gegen die steigenden Rüstungsausgaben, um eine solidarische, für alle und überall lebenswerte Welt, in der weder Mensch noch Klima und Umwelt in Gefahr sind. Ein Leben ohne Angst überall.

Nach dem anregenden Gedankenaustausch begaben wir uns gemeinsam zum Denkmal für die Opfer von Faschismus und Militarismus in der Puschkinpark und legten Blumen nieder, für Karl und Rosa.


Brandenburg´33

Erinnern vor Ort - Cottbus

Nationalsozialistische Politik spielte sich auch außerhalb des Cottbuser Rathauses ab: Die Nazis instrumentalisierten Kunst, Kultur und Bildung für ihre Zwecke. Der Audiowalk führt Sie unter anderem am heutigen Staatstheater vorbei, wo einst das NS-Kampfbundorchester aufspielte. Und Sie erfahren, in welchem Filmtheater der erste Propagandafilm der SA gezeigt wurde.