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„Feinde des Westens?“ und die Fahnen von China, Rußland, Kuba

Gerd Bzdak, Frithjof Newiak

Hilfe von „Feinden des Westens“!?

oder: In der Not zeigen sich die wahren Freunde?

Der Rückzug des Staates aus dem Gesundheitswesen hat viele Tote gefordert, meint Ingar Solty in seinem Artikel „Neoliberalismus tötet“ und bezieht sich dabei z.B. auf die Rückzug des Staates aus dem Gesundheitswesen.
In den nördlichen Regionen Italiens Lombardei und Venetien fehlt es an Schutzmasken und Testpäckchen in den Krankenhäusern. Zu diesen Zeiten verkauft das Unternehmen Copan in Brescia 500 000 davon an die USA, in aller Stille abtransportiert durch ein Flugzeug der US-Nationalgarde. („Die Mafia und das Virus“) So funktioniert „America first!“
Und die EU? Die römische Regierung bat Anfang März die EU um dringend benötigte Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräte. Der Krisenstab der Bundesregierung wollte davon nichts wissen, Frankreich verhängte ein Exportverbot. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde meinte, es könne nicht Aufgabe der EZB sein, die Haushaltsprobleme und Folgen stark ansteigender Zinslasten für den italienischen Staat zu lösen und engte damit den Spielraum Italiens zur Krisenbewältigung weiter ein. Kurze Zeit später gilt für Deutschland und Frankreich und damit auch für die Spitzen von EU und Europäischer Zentralbank (EZB) plötzlich das Diktat der Haushaltsdisziplin und strikten Defizitregeln nicht mehr und werden gigantische Summen per Kredit bereitgestellt.
Nicht anders die NATO. Ihre Armeen besitzen eine sehr gute medizinische Infrastruktur, die aber nicht zur Unterstützung Italiens eingesetzt wurde.
Nachdem China, Kuba und Rußland mit Hilfsgütern und Personal Italien unterstützten, fühlte sich die Bundesregierung genötigt, mit Beatmungsgeräten und Hilfsgütern endlich zu unterstützen.
Polen und die Tschechische Republik beschlagnahmten laut der italienischen Zeitung »La Republica« medizinische Hilfsgüter aus China, die für Italien bestimmt waren, darunter auch viele Atemschutzgeräte und Masken. („Italien im Regen stehen gelassen“)

Wegen der dramatischen Lage in Italien senden Russland, China und Kuba jetzt medizinische und personelle Hilfe in das Land. Rußland schickt neun Flugzeuge des Typs Iljuschin Il-76 mit Hilfsgütern nach Italien. »Zusätzlich steht eine Gruppe von rund 100 Menschen bereit, darunter führende Spezialisten des Verteidigungsministeriums auf dem Gebiet der Virologie und Epidemiologie«, hieß es in der Mitteilung.
Kuba hat ein Team von 52 Ärzten und Krankenpflegern in die Lombardei geschickt. »Wir haben Nachrichten von Freiwilligen erhalten, die bereit sind, überall hinzugehen, um in dieser globalen Gesundheitssituation zu helfen«, sagte Jorge Delgado, der die medizinische Zusammenarbeit des Ministeriums leitet, im kubanischen Staatsfernsehen. Außerdem sind bereits zehn chinesische Fachärzte in Italien eingetroffen. („Hilfe aus Moskau, Peking und Havanna“)

Die richtige Schlußfolgerung wäre doch jetzt, endlich Sanktionen gegen Länder aufzuheben, die internationale Hilfe leisten.


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